Miin Wääg isch nöd diin Wääg

Copyright Marianne Schauwecker

 
Du schtahsch am änd vo de Chinderziit
und suechsch diin eigne Wääg.
Wänn ich diir wett hälfe bi diine Schritt,
dänn pfiifsch du uf was ich sääg.
Du wehrsch dich hässig gäg miin Rat,
du häsch e Wuet, bschlüüssisch dich ii,
häsch eigeni Meinige paraat,
wettsch sälber öpper sii.

Ich dänk a d'Ziit wo d'no chlii gsii bisch,
du häsch mir fascht chli ghöört.
Bi Schtofftier und Nuggi und Wickeltisch
hät nüüt öisi Einheit gschtöört.
Jetzt bin ich plötzlich zweiti Wahl,
ich reg dich uuf - und du weisch vill meh.
Hä klar! säg ich miir, das isch normaal,
doch tuet's im Gheime weh.

Ref.
Miin Wääg isch nöd diin Wääg,
was miir passt, passt nöd für diich.
Miis Läbe isch nöd diis Läbe,
du bisch nöd ich.

Müettere meined halt öppedie,
es gieng nie ohni sii.
Sii chlamm'red sich aa, und sii lärned's nie:
d'Chind bliibed nöd eewig chlii.
Looslah und Tränne ghöört dezue,
doch grad bi Chind isch's bsunders schwäär.
Ja - mängisch da wett me s'in Buuch zrugg tue
und gäbtis nümme häär.

De gheime Aaschpruch uf Bsitz und Macht
isch nüüt als Angscht i öis.
Di eigene Muetter hät's ähnlich gmacht,
ach bitte, - nu jaa nüüt Nöis!
Doch ich gschpüür's düütlich, es isch halt so:
miir müend öis tränne als Muetter und Chind.
Dänn eerscht chömmer wieder zäme choo
als Mänsche und als Fründ.

Ref.

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