E Wuet, e-n-Angscht, e Truur

Copyright Marianne Schauwecker

 
Ich han e sone schauderhafti Wuet i mir,
es toobet und es brodlet und es tuet!
E schlimmi Wuet, e Risewuet, d'Wuet vome wilde Schtier,
en umverschämti, schtinkverruckti Wuet!

'ch weiss nöd wo ane demit,
mit dem innere Schtriit,
mit dem Gfüel, wo so truckt,
eso wild und verruckt,
mit dem sinnloose Kampf
und dem müesaame Chrampf,
wo mich würgt und mich plaagt
und mich mängmaal fascht verjagt...

Ich han e sone ekelhafti Angscht i mir,
'ch weiss nöd vor was, wohäär, wieso, warum.
Sie macht mich lahm und müed und nimmt miir alli Energie, -
regiert miin Alltaag, macht mich braav und dumm.

'ch möcht ihri Gränze verlaa,
zu miir sälber nu schtah,
nöd zu dem, wo me sött,
sondern dem, was ich wett,
möcht allei chöne sii
ohni Angscht z'haa debii,
möcht de Muet chöne haa,
i miit Läbe use z'gah...

Ich han e sone fremdi, graui Truur i miir,
ich truure, und ich weiss doch nöd wieso.
Ich sehne mich nach öppis, wo-n-ich i miir ine gschpüür,
und wo doch trotzdem nöd zu miir chan cho.

S'hockt miir en Chlumpe im Hals,
und 's belaschtet mich alls,
und ich fühle mich glähmt,
wie-n-en Wildvogel zähmt,
und ich wünscht, dass i miir
die ganz Truur explodier',
und ich wett, ich hett d'Chraft,
wo de Schritt i d'Freiheit schafft...

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